Yamada-kun to 7-nin no Majo ist eine Manga-Serie von Miki Yoshikawa, welcher ebenfalls 2015 als Anime umgesetzt wurde. Studio Liden Films erwarb die Rechte und produzierte diese amüsante Serie. Die deutsche Version wird von Kazé Deutschland und Crunchyroll lizenziert und zu Yamada-kun & the 7 Witches umbenannt. Die Gesamtausgabe kann im Handel erworben werden. Dieser Anime wird hauptsächlich als Komödie, Ecchi, Harem und Romanze weiterempfohlen.
Handlung:
Ryu Yamada ist erst seit einem Jahr auf der Oberschule, aber bereits jetzt langweilt er sich zu Tode. Eigentlich wollte er seinen schlechten Ruf beim Wechsel auf die Oberschule loswerden, doch dies will ihm einfach nicht gelingen. Dementsprechend sind seine Noten schlecht und sein aufbrausendes Wesen hat ihm erneut den Ruf eines Schlägers eingebracht. Als er bei einem Sturz von der Treppe mit seiner Klassenkameradin Urara Shiraishi zusammenprallt, haben diese nachdem sie wieder wach sind die Körper getauscht. Gemeinsam beleben sie den Klub zur Untersuchung übernatürlicher Phänomene wieder zum Leben.
Es stellt sich heraus, dass Shiraishi nicht das einzige Mädchen mit übernatürlichen Kräften ist, sondern sich noch sechs weitere “Hexen” an der Schule befinden, die durch einen Kuss fantastische Kräfte erwecken können. Die Suche nach den Hexen der Schule beginnt. Währenddessen kommt es fast zu einem Kampf zwischen dem Schülerrat und den Hexen. Es beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit! Schließlich wollen alle wissen, was es mit dem Geheimnis auf sich hat und wer die letzte Hexe ist. Aus welchem Grund erhalten die Mädchen ihre Fähigkeiten? Warum möchte Shiraishi nicht aufs College gehen? Zu welchem Zweck kann das mysteriöse Ritual verwendet werden?
Synchronsprecher der deutschen Version:
Ryuu Yamada = Felix Mayer
Urara Shiraishi = Katharina von Daake
Toranusuke Miyamura = Uwe Thomsen
Miyabi Itou = Zina Laus
Nene Odagiri = Patricia Strasburger
Ushio Igarashi = Julian Bayer
Haruma Yamazaki = Manuel Scheuernstuhl
Rin Sasaki = Liv Wagener
Meiko Ootsuka = Lea Kalbhenn
Kentarou Tsubaki = Tobias Kern
Noa Takigawa = Leslie-Vanessa Lill
Maria Sarushima = Anna Ewelina
Shin´ichi Tamaki = Tobias John von Freyend
Rika Saionji = Lara Wurmer
Leona Miyamura = Ilena Gwisdalla
Halbstarker = Matthias Ransberger
Aya = Pola Jane O´Mara
Daichi Shinagawa = Niko Laskaris
Imoko = Patricia Faltin
Nenes Handlangerin = Darya Gritsyuk
Lehrer = Dirk Meyer
Mitsuru Kameda = Sebastian Fritz
Kiku Sonoyama = Michèle Tichawsky
Ren Asano = Oliver Scheffel
Keigo Shibutani = Sebastian Fritz
Saeko Fukazawa = Janina Dietz
Oberschülerin = Patricia Faltin
Mein Fazit:
In den 2000er Jahre gab es mal eine kleine Welle von Filmen, die sich mit der Thematik des Körpertausches auseinandergesetzt haben. „17 Again“, „30 über Nacht“ oder auch „Freaky Friday“ werden gerne benannt. Warum aber ausgerechnet eine Anime-Serie, dem ganzen einen frischen Anstrich verpassen soll, werde ich euch jetzt erklären. Die Serie ist kurzweilig, unglaublich lustig und macht aus der „Körpertausch-Prämisse“ mal was völlig Neues. Story technisch ist der Anime recht simpel aufgebaut und kann mit unerwarteten Wendungen und Spannungen überraschen.
Ich war mehr als überrascht, dass die Serie mich so sehr gepackt hat. Die 2 Hauptcharaktere waren mir direkt sympathisch und sind mir extrem schnell ans Herz gewachsen. Körpertausch mit Mädchen! Kräfte, die durch Küssen aktiviert werden! Das klingt alles sehr nach einem handfesten Ecchi- und Harem-Anime. Prinzipiell ist das auch nicht ganz falsch, doch abgesehen von etwas Fanservice liegt der Fokus in Yamada-kun & the 7 Witches eigentlich ganz woanders.
Zum einen wird hier der Humor großgeschrieben, denn dieser beschränkt sich nicht auf Anzüglichkeiten oder Sprüche unter der Gürtellinie, sondern kann dank sympathischer Figuren und den passenden Dialogen durch Charme und Witz überzeugen. Im Verlauf der Serie entwickelt sich Yamada-Kun & the 7 Witches zu einer regelrechten Körpertausch-Orgie und das sorgt für unglaublich viele heitere und verrückte Momente. Zum anderen gelingt es der Serie eine gute Handlung zu liefern, deren Verlauf zu Beginn noch absolut nicht vorhergesagt werden kann.
Dafür sprechen auch die einzelnen Figuren, die allesamt wesentlich ansprechender charakterisiert wurden als man es in Serien dieses Genres normalerweise gewohnt ist. Jeder Charakter hat seine Daseinsberechtigung. Der Cast an sich profitiert natürlich von den Fähigkeiten der Hexen, da diese nicht ohne Grund Fähigkeiten besitzen. Jede Hexe erhält dadurch mindestens eine spezielle Charakterbezeichnung. Hier wird das „sich in jemanden hineinversetzen“ also auf eine ganz neue Stufe gebracht. Das stimmt mich tatsächlich etwas nachdenklich.
Ob man jetzt gemobbt wurde oder ausgeschlossen, Stress mit den Eltern hat oder sich alleingelassen fühlt. Es gibt immer einen Grund, warum Menschen so sind wie sie sind. Sie erkennen, dass sie gar nicht so unterschiedlich sind, wie sie anfangs dachten. Die sich immer mehr entwickelnde Liebesgeschichte zwischen Ryu und Urara ist eine weitere treibende Kraft des Animes und bietet einige gefühlvolle Momente. Einzig und allein das Ende des Anime und die vergebliche Hoffnung auf eine zweite Staffel, trüben den Gesamteindruck.
Leider verliert sich die Serie im letzten Drittel in einen zeitweise anstrengenden und nervigen Handlungsbogen. Statt weiterhin den Humor im Vordergrund zu halten spielen romantische Gefühle, Freundschaft und Rivalität eine wichtige Rolle. Das ist nicht zwingend negativ! Viel mehr sind es die kleinen Logikprobleme, ein viel zu mächtiger Schülerratsvorsitzender und trotz der nachvollziehbaren magischen Kräfte unnötig gezogene Ereignisse. Manchmal kann ich überhaupt nicht nachvollziehen, warum sich Yamada und die anderen vom Schülerrat aufhalten lassen. Leider verschenkt die Serie mit Lachgarantie einen nicht zu verachtenden Teil ihres Charmes.
Immerhin sorgen die grundsätzlich sympathischen, trotz Klischees vielschichtigen Charaktere gemeinsam mit der durchaus vorhandenen Spannung dafür, weitersehen zu wollen. So folgen die Episoden nicht immer direkt dem roten Faden, halten die Geschichte aber trotzdem zusammen. Da der Anime nur 12 Folgen hat, fühlte er sich beim gucken immer so an, als würde die Handlung wahnsinnig schnell vorüber gehen und irgendwie die Hälfte weglassen. Das Erzähltempo ist mir viel zu hoch, da hätte man mehr daraus machen können.
Trotz der Schwächen, die sicherlich nicht jeden stören dürften, sollten Genre-Fans zugreifen. Die Tatsache, dass ich weiß wie großartig der Manga ist, macht mich zu einem strengeren Richter. Vom Genre her hat mir der Anime sehr gut gefallen, es war erstaunlich wenig Ecchi dabei, was mich persönlich sehr überrascht hat.
Optisch überzeugt die Serie mit flüssigen Animationen, schicken Charaktermodellen und gut umgesetzten Hintergründen. Die Charakterdesigns sind vielfältig und sehr ansprechend ausgefallen, während gezielte „Gesichtsentgleisungen“ für zusätzlichen Humor sorgen. Wichtige oder besonders amüsante Szenen werden dennoch durch kleine Details und Akzente bereichert, was das Gesamtbild aufwertet und insgesamt überzeugender macht. Man merkt, dass die Macher sich sehr viel Mühe gegeben haben.
Ein großes Lob geht an die hervorragende deutsche Synchronisation. Sie ist anders als gewohnt, aber vielleicht gerade deshalb besonders sehenswert. Zudem passen sich die Sprecher ausgezeichnet dem Charakterwechsel beim Körpertausch an. Als gutes Beispiel fungiert hier der Hauptcharakter Yamada Ryuu, gesprochen von Felix Mayer. Durch die Stimme und den passenden Einsatz kann dieser vollkommen als Rowdy mit seiner ruppigen und zugleich weichen Seite überzeugen und vermittelt gekonnt das Bild eines überaus realen Charakters.
Ähnlich ist es auch bei den anderen Sprechern, durch die es gelungen ist, Gespräche so real wirken zu lassen, dass man das Gefühl hat, selbst mit dabei zu sein. Insgesamt ein sehr sympathischer Cast.
Abgerundet wurde das Ganze durch einen hervorragenden Soundtrack. Musikalisch wurde der Anime gut und vor allem passend untermalt, wodurch der Zuschauer noch mehr in das Geschehen involviert wurde.
Wer also humorvolle Animes mag und trotzdem nicht auf eine unterhaltsame Story verzichten möchte, der wird beim Schauen viel Freude haben.
Serie auf Disk bestellen:
Yamada-Kun & the Seven Witches – Gesamtausgabe Amazon
Folgt mir auf FB: Anime4Life