Sakurako-san no Ashimoto ni wa Shitai ga Umatteiru ist ein Detektivroman von Shiori Ōta und Tetsuo, welcher ebenfalls 2015 als Anime umgesetzt wurde. Studio Troyca erwarb die Rechte und produzierte diese amüsante Serie. Die deutsche Version wird von Kazé Deutschland lizenziert und zu Beautiful Bones: Sakurako’s Investigation umbenannt. Die Serie kann als Bundle im Handel erworben werden. Dieser Anime wird hauptsächlich als Krimi, Abenteuer und Action weiterempfohlen.
Handlung:
Shoutarou Tatewaki ist ein ganz normaler Schüler, welcher viel über sein eintöniges Leben nachdenkt. Er geht und kommt von der Schule und nichts ändert sich. Das heißt bis er eine junge Frau namens Sakurako Kujou trifft. Sie interessiert sich ausschließlich für Knochen – egal ob tierischer oder menschlicher Herkunft. Wenn es um Knochen geht, kann ihr keiner etwas vormachen. Seit ihrer Kindheit ist sie fasziniert von toten Körpern und Skeletten, ganz wie ihr verstorbener Onkel, der als Gerichtsmediziner tätig war. Aus diesem Grund lebt sie zurückgezogen mit ihrer Haushälterin auf einem riesigen Anwesen mitten in Asahikawa.
Doch so viel Begeisterung wie sie für ihre Knochen entgegenbringt, so wenig Interesse zeigt sie für zwischenmenschliche Beziehungen. Einzige Ausnahme ist ihre Freundschaft zu dem jungen Shoutarou. Durch ihr fast schon erschreckendes Gespür für den Tod manövriert sie sich und ihren Assistenten immer wieder in heikle Situationen. Ihr mangelndes Taktgefühl im Umgang mit der Polizei oder Hinterbliebenen raubt dem mitfühlenden Assistenten oft den letzten Nerv. Kann Sakurako mit ihrem messerscharfen Verstand und ihrem umfangreichen Wissen nützlich für die Polizei sein? Wird sie die Liebe zu Knochen noch in lebensbedrohliche Situationen bringen können? Was für Fälle warten noch auf das ungleiche Paar?
Synchronsprecher der deutschen Version:
Sakurako Kujou = Joey Cordevin
Shoutarou Tatewaki = Tim Kreuer
Yuriko Kougami = Leonie Landa
Ume Sawa = Isabella Grothe
Hiroki Utsumi = Johannes Semm
Itsuki Isozaki = Ingo Abel
Haruto Imai = Daniel Axt
Hanabusa = Joachim Kretzer
Teruhiko Yamaji = Yannik Raiss
Mutter = Céline Fontanges
Yuuka Tominaga = Lillith Gebauer
Takeshi Fujioka = Rasmus Borowski
Miyuki Fujioka = Stephanie Damare
Chika = Sina Zadra
Mana = Nina Witt
Sayuki Haruma = Katrin Decker
Hitoes Mutter = Claudia Drews
Hitoe Madoka = Jenny Maria Meyer
Minamis Mutter = Christine Kutschera
Minami Tsutsumi = Lara-Maria Wichels
Hatsue Yachi = Gerlinde Dillge
Mein Fazit:
Beautiful Bones ist tatsächlich eine Anime-Serie, wie man sie nur selten zu Gesicht bekommt. Das liegt jedoch nicht nur an der Tatsache, dass Krimi-Geschichten eher selten Thema in Animes sind und sich die Serie auf diese Weise eigentlich schon regelrecht leicht tut, spannende Momente zu entwickeln. Noch seltener trifft man aber auf Geschichten, die sich mit Forensik und Osteologie beschäftigen. Grund genug, sich diesen Anime aus dem Jahr 2015 einmal genauer anzusehen.
Als ich hörte, dass es einen Anime über eine geniale Osteologin geben soll, welche Knochen liebt und mit ihrem Kumpel Rätsel löst, war ich gelinde gesagt ziemlich aufgeregt. Stellenweise lösen sie sehr emotionale Fälle und lernen den Tod aus einer anderen Perspektive kennen. Dabei muss man der Serie zu Gute halten, dass trotz aller Genialität der Hauptfigur die Schlussfolgerungen und die Art der Ermittlungen stets authentisch und realistisch bleiben ohne zu übertreiben.
An dieser Stelle noch eine kleine Warnung: Selbst wenn die Serie eine Freigabe ab 12 Jahren erhalten hat, könnte die ein oder andere Szene in Bezug auf Leichenfunde etwas verstörend auf zarte Gemüter wirken. Eine weitere Überraschung besteht darin, dass zu der thematischen Breite auch eine philosophische Tiefe kommt, welche nie ins Kitschige abrutscht. Beautiful Bones ist eine Detektivserie, die direkt an die klassischen Sherlock Holmes-Romane angelehnt ist oder zumindest die allgemeine Einrichtung von Holmes verwendet, um verschiedene Geschichten über die menschliche Sterblichkeit und einige Fragen des menschlichen Seins aufzuwerfen, die den Zuschauer zum Nachdenken motivieren können.
Da ich gerne auf ein passendes Maß an Humor achte, spare ich diesen Aspekt auch hier nicht aus. Immer wieder gibt es witzige Wortwechsel und Situationen, die gut zur Spannung passen. Wenn beispielsweise Shoutaro eine reife Frau ganz plötzlich maßregelt, indem er sie mit Deo ansprüht, gibt das schon ein amüsantes Bild. Ein weiterer Grund, warum dieser Anime wirklich erstaunlich ist, sind die Charaktere. In Beautiful Bones ist die Vielfalt der Charaktere riesig und alle tragen auf einzigartige, aber gleichmäßige Weise zur Geschichte bei.
Was mir besonders gut gefallen hat, ist dass der Autor nicht den Fehler macht, die Anzahl der Charaktere ständig zu erhöhen, um etwas Neues zu erzählen. Er arbeitet hauptsächlich mit vier Personen und gibt ihnen größtenteils gute Hintergrundgeschichten und bindet sie passend in die Geschichte ein. Natürlich bleibt Sakurako mit ihrer Persönlichkeit der Höhepunkt der Story. Die Art, wie sie verschiedenste Informationen aus bloßen Knochen liest und brillante Schlüsse daraus zieht, ist bemerkenswert. Sie wirkt oft ziemlich durchgeknallt, scheint aber das Herz am rechten Fleck zu haben. Sakurako wirkt durch ihre Liebe zu Knochen und ihren Pragmatismus beim Lösen der Fälle etwas sonderbar. Selten kommt ihre sensible Seite zum Vorschein, was sie wiederum doch sehr nahbar macht. Durch ihre Art und Weise bekommen alle Episoden einen besonderen Touch.
Shoutaro dagegen ist ein recht normaler Kerl. Zusammen stellen sie ein besonderes Duo da, über dessen Beziehung man schon etwas schmunzeln kann. Durch die Ermittlungsarbeit mit Sakurako lernt er jedoch eine wichtige Tatsache. Knochen können vielleicht erzählen, wie jemand gestorben ist, aber nie warum. Das „Warum“ und wie sie lebten, können nur Menschen erzählen. Das alles sorgt dafür, dass der Anime sehr unverbraucht wirkt und man sich komplett auf das Geschehen einlassen kann.
Ab der Mitte des Anime zeichnet sich ein roter Faden ab, welcher Stoff für eine weitere Staffel mibringt. Beautiful Bones bietet eine spannende und wunderschöne Story mit bemerkenswerten Charakteren! Auch die Botschaft, die sich mehr und mehr im Anime zeigt, hat mich wirklich bewegt. Für gewöhnlich scheuen viele Menschen das Thema Tod, doch in diesem Anime wurde dieses Thema mutig umgesetzt und regt im positiven Sinne zum Nachdenken an. In diesem Zusammenhang sollte erwähnt werden, dass in Beautiful Bones nicht immer der Täter überführt wird.
Es dreht sich in erster Linie alles um die Todesursache und womöglich noch, wie es dazu gekommen ist. Die polizeiliche Ermittlung wird hierbei weitestgehend ausgeklammert, geht gelegentlich aber auch Hand in Hand mit Sakurakos Schlussfolgerungen. So wirken die Fälle nicht ganz so konstruiert wie etwa bei Detektiv Conan und können daher auch den letzten Zuschauer mit unerwarteten Wendungen überzeugen.
Anstelle der Suche nach dem Mörder geht es ab und an auch um unspektakulärere Dinge, die nichts mit Morden zu tun haben, was eine willkommene Abwechslung bietet. Inhaltlich ist man hier also ziemlich experimentierfreudig und bietet ein weites Spektrum an unterschiedlichen Rätseln, die im Großen und Ganzen immer plausibel geklärt werden. Dabei wirkt die Serie gerade durch den Verzicht auf skurriles Beiwerk wesentlich glaubwürdiger als bei anderen Genre-Vertreter. Der Anime wird keinesfalls jedem Gefallen. Es handelt sich nun mal nicht um den spannenden Krimi, den man vielleicht auf den ersten Blick erwartet. Stattdessen geht es mehr um die Schicksale von Menschen, welche in Not geraten sind. So interessant die Fälle auch sein mögen, ohne eine gute Inszenierung würden sie nicht funktionieren. Dies ist den Macher herausragend gut gelungen.
Wer die nötige Geduld mitbringt und gut erzählte Geschichten mag, die sich hauptsächlich auf ihre Charaktere stützen, kann sich hier auf ein wahres Kunstwerk freuen. Nach jeder Folge möchte man direkt in die nächste. Etwa nach der Hälfte der Folgen gab es eine Entwicklung, die ich sehr begrüße. Man etabliert langsam und subtil einen Antagonisten. Hätte dieser Anime noch mehr Folgen gehabt, wäre die Handlung vermutlich in den nächsten Episoden immer fesselnder geworden. Mit einem Limit von 24 Folgen hätten sie wahrscheinlich einen noch besseren Job machen können. Einige Leute hatten wohl ein großes Problem mit dem Tempo der Geschichte. Ich bin tatsächlich anderer Meinung! Ich würde es sogar als Stärke der Serie bezeichnen.
Die Art und Weise, wie die meisten Episoden langsamer wurden und sich auf alltägliche Aufgaben konzentrierten, gab der Serie für mich einen starken Sinn an Realismus. Ich persönlich brauche keine übertriebenen Actionszenen oder einen intensiven Nervenkitzel. Dieser Anime versteht, dass der Tod nicht immer auffällig sein muss. Die Animationen und der Stil des Animes sind so erstaunlich wie der Anime selbst. Was auch immer es ist, der Stil macht den Anime wirklich einzigartig und lässt ihn nicht so leicht vergessen.
Schon bevor die Story überhaupt an Fahrt aufnahm, war ich von der optischen Umsetzung bereits fasziniert. Wundervoll ausgearbeitete Hintergründe und detailreiche Nahaufnahmen sorgen zusammen mit dem tollen Charakterdesign für einen durchwegs ansprechenden Look. Etwas störend sind eigentlich nur vereinzelte CGI-Effekte, die sich nicht immer harmonisch ins ansonsten sehr schöne Gesamtbild einfügen.
Die deutsche Synchronisation ist sehr gut gelungen. Keine der Stimmen wirkt unpassend oder unsympathisch. Opening und Ending sind hervorragend auf die Serie abgestimmt, ebenso wie das dezente aber stets passende übrige Sounddesign.
Der Anime ist perfekt für alle, die Krimi- und Mystery-Anime mögen und es lieben ihr Gehirn zu benutzen, um Dinge selbst herauszufinden. Wer etwas außergewöhnliches sucht oder nicht durch die eigenwillige Art von Sakurako abgeschreckt wird, ist hier genau richtig. Vorausgesetzt man möchte dem Genre eine Chance geben. Im diesem Sinne kann ich die Serie auf jedem Fall weiterempfehlen.
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