Carole und Tuesday ist eine japanische Anime-Fernsehserie von Studio Bones aus dem Jahr 2019. Die deutsche Version wird von Netflix lizenziert. Die Serie kann zum aktuellen Zeitpunkt nicht im Handel erworben werden. Dieser Anime wird hauptsächlich als Drama, Alltagsleben, Komödie, Romanze und Scifi weiterempfohlen.
Handlung:
50 Jahre nach der Kolonialisierung des Mars lernen sich die beiden jungen Frauen Carole und Tuesday in Alba City kennen. In Alba City floriert das Leben, welches immer mehr von den Annehmlichkeiten künstlicher Intelligenzen und Automatisierungen bestimmt wird. Nach einer schicksalhaften Begegnung beschließen die jungen Frauen gemeinsam Musik zu machen. Mit Carole am Keyboard und Tuesday an der Gitarre treten sie als Singer-Songwriter-Duo Carole und Tuesday auf. Ihr erster Song wird während einer Probe ungewollt von einem Techniker namens Robby aufgenommen und auf Social Media veröffentlicht.
Zu ihrer Überraschung schlägt der Song ein wie eine Bombe! Daraufhin spürt Gus Goldman die beiden auf und bietet sich als ihr Manager an. Gus ist zwar schon länger kein Manager mehr gewesen, doch unterstützt er die beiden mit Leibeskräften. Sie begeben sich auf eine musikalische Reise, die ihr Leben für immer verändern wird! Sie erleben den harten Musiker-Alltag und werden täglich mit verschiedenen Genres und Musikstilen konfrontiert. Aus welchen Verhältnissen stammen Carole und Tuesday? Werden harte Arbeit und Glück ausreichen um das Duo groß raus zubringen? Werden sie ihr Ziel erreichen?
Synchronsprecher der deutschen Version:
Carole = Marcia von Rebay
Tuesday = Lara Wurmer
Angela = Anke Kortemeier
Gus = Thomas Albus
Tao = Julian Manuel
Roddy = Maximilian Belle
Johnny = Pascal Breuer
Dahlia = Bettina Redlich
Valerie = Dagmar Dempe
Spencer = Fabian Rohm
Manager = Arne Hörmann
Barkeeper = Ole Pfenning
TV-Stimme = Shirin Lotze
Dolmetscher = Mike Carl
Visagistin = Shirin Lotze
Kameramann = Oliver Scheffel
Stimmtrainer = Gerhard Acktun
Anne = Janina Dietz
Idea = Laura Jenni
Marie = Melanie Manstein
Elizabeth = Carin C. Tietze
Hoefner = Willi Röbke
Schwartz = Berno von Cramm
Joshua = Oliver Scheffel
Skip = Andreas Borcherding
Crystal = Janina Dietz
Pyotr = Martin Bonvicini
Reporterin = Anke Korte
Fire Brother # 1 = Erich Ludwig
Fire Brother # 2 = Hans-Rainer Müller
OG Bulldog = René Oltmanns
Großmutter = Angelika Bender
Shakti = Martin Bonvicini
Cybelle = Paulina Rümmelein
Katy Kimura = Bettina Zech
Benito = Oliver Scheffel
Moderator = Stefan Günther
Catherine = Katharina Müller-Elmau
GGK = Angela Wiederhut
Security Guard # 1 = Leonhard Hohm
Security Guard # 2 = René Oltmanns
Jerry Egan = Walter von Hauff
Allen = Christian Jungwirth
Dann = Alexander Wohnhaas
Tobe = Thomas Rauscher
Kyle = Benedikt Gutjan
Aaron = Tobias Kern
Adam Hilton = Manfred Trilling
Desmond = Benjamin Krause
Flora = Katharina Schwarzmeier
KI-Manager = Anja Taborsky
Black-Knight = Sebastian Griegel
Ezekiel = Felix Mayer
Olivia = Ilena Gwisdalla
David = Arne Hörmann
Moderator = Stefan Günther
Lonesome Clarence = Gerd Meyer
Vermieter = Erich Ludwig
Mein Fazit:
Carole and Tuesday ist ein Fest für die Augen, Ohren und das Herz. Diese Serie entstand zum 20-jährigen Jubiläum des Animationsstudios und zum 10-jährigen Jubiläum des japanischen Plattenlabels FlyingDog, mit dessen Zusammenarbeit die Musik der Serie entstand. Von allen Serien aus dem Frühjahr 2019 war Carole & Tuesday diejenige, auf die ich mich am meisten gefreut hatte.
Sie hat alles, was ich mir je erhofft habe und noch vieles mehr! Mit der fantastischen Optik von Bones und der phänomenalen Musik von Flying Dog ist Carole & Tuesday für mich das absolute Highlight in dieser Saison gewesen! Zudem ist Studio Bones dafür bekannt einige wirklich tiefgründige und kraftvolle Shows und Filme zu produzieren.
Die Serie brauchte zwar ein paar Episoden um in Fahrt zu kommen, aber danach konnte ich sie kaum noch abschalten. Hier haben wir zwei Mädchen aus sehr unterschiedlichen Lebensbereichen: Tuesday ist eine wohl behütete Tochter aus reichem Hause, die von zu Hause wegläuft, um sich ihren Traum zu erfüllen. Während Carole ein starker und kämpferischer Flüchtling von der Erde ist, die ihren Lebensunterhalt mit einer Reihe von Teilzeitjobs verdient. Das sind aber nur rein oberflächliche Unterschiede, denn die beiden harmonieren sofort und werden schnell beste Freundinnen.
Die unterschiedliche Herkunft wird zum Glück nie zu einem großen Konflikt aufgebauscht. Während beide auf ihre ganz eigene Art und Weise sympathisch sind, ist Carole der extrovertierte, coole und schlagfertige Gegenpart zur lieben und etwas schüchternen Tuesday, die – wenn man sie erzürnt – sich aus einer Kurzschlussreaktion heraus auch zur Wehr setzen kann.
Carole und Tuesday sind zwei junge Frauen, die Musik machen wollen, weil es ihnen inneren Frieden bringt und sie mit ihren Songs Botschaften vermitteln können. Ich habe gelacht, geweint und gejubelt. Sie bringen Themen aus der realen Welt ein, welche die Gesellschaft, Politik und Musikindustrie berühren kann. Es spielt keine Rolle, welche Vergangenheit sie haben. Was zählt ist, dass sie einen Traum haben für dessen Erfüllung sie bereit sind zu kämpfen.
Die Charakterisierung der Hauptrollen hat viel mehr Nuancen, als man angesichts der Situationen erwarten würde. Das Drehbuch betont ihre Gemeinsamkeiten mehr als ihre Unterschiede, wodurch sie sich verbundener fühlen. Die Mädels vermitteln sehr schöne Werte und strahlen eine gewisse Gelassenheit aus. Sie bewahren sich eine gewisse Reinheit und Naivität, die dem Alter unserer beiden Protagonisten entspricht. Sie bilden mit ihrer aufrichtigen wie authentischen Musik ein sympathisches Duo voller Sensibilität und Zärtlichkeit. Die Geschichte beweist, dass Musikduos nicht immer miteinander auskommen müssen, um schöne Kunst zu produzieren.
Gleichzeitig gibt es eine subtile Weltbildung, die trotz der futuristischen Umgebung immer noch fest im Reich der Realität verborgen ist. Wir erhalten einige Einblicke in die fortschrittliche Technologie, welche sich mit der Zeit alltäglich anfühlt. Paradoxerweise büßen die Bewohner des Planeten ihre Menschlichkeit ein. Die Produktion hat darauf geachtet, die Geschichte in einer Realität zu verankern, welcher unserer sehr nahe kommt. Sie wollen eine sanfte Warnung aussprechen und hoffen die Menschen mit ihrer Botschaft erreichen zu können.
Die Serie bietet unzählige Höhepunkte und jede Folge war auf ihre Weise unvergesslich. Auf ihrem Weg zum Erfolg erleben Carole und Tuesday viele Höhen und Tiefen. Die Handlung empfand ich zu keiner Zeit langweilig oder unpassend. Selbst die kleinen Nebengeschichten sind ziemlich gut geworden und tragen zum Gesamtbild der Serie bei. Schön ist, dass der Anime sehr bodenständig bleibt. Der erste Auftritt von Carole und Tuesday endet in einem riesigen Desaster. Trotz anfänglicher Tiefschläge wird das Duo von der Gesellschaft anerkannt und gefeiert.
Die andere Musik mag zwar lustig, einzigartig oder bewegend sein, aber nichts davon hat die Wärme oder Authentizität von Carole und Tuesdays sanftem Gesang und akustischen Sounds. Sie sind sowohl persönlich als auch künstlerisch verbunden, obwohl ihre Hintergründe völlig unterschiedlich sind! Je stärker ihre Verbindung wird, desto fröhlicher und weniger melancholisch werden die Texte, die sie zusammen schreiben. Der interessanteste Bogen in dieser Serie entstand, als die Mädchen an einem Gesangswettbewerb namens „Mars Brightest“ teilnahmen.
Die Liebe der Charaktere zur Musik ist ansteckend und bei all den Idol-Animes da draußen bin ich wirklich froh, dass es noch andere Arten von Musik-Animes gibt, die frischen Wind mitbringen. Viele der Zuschauer werden von der Handlung, dem Setting, den charmanten Charakteren, der Musik und den Animationen beeindruckt sein.
Im Laufe der vierundzwanzig Episoden werden viele verschiedene Charakteren vorgestellt. Insgesamt zeigen die Charaktere, dass Quantität nicht unbedingt ein Mangel an Qualität bedeuten muss. Ich bin positiv überrascht, dass jede Rolle, ob groß oder klein, mit Charisma und Charme überzeugen kann. Angela z.B. gefällt mir sehr gut.
Sie ist ein ehemaliger Kinderstar, welcher versucht auf Gesang umzusteigen, bevor sie zu alt fürs Modeln wird. Dieser Antrieb kommt zum Teil von ihrer überheblichen Mutter, die ihren Traum als Kinderschauspielerin nicht erfüllen konnte. Angelas Songs werden von einer KI und ihrem Produzenten Tao geschrieben und komponiert.
Oft verhält sie sich ziemlich bockig gegenüber ihren Mitmenschen, isoliert sich von ihrem Umfeld und fühlt sich aus verschiedenen Gründen oft sehr einsam, da sie keinerlei Beziehungen in ihrem Leben besitzt. Menschen machen nun mal Fehler, streiten sich über diverse Meinungen und erleben die typischen Höhen und Tiefen menschlicher Interaktionen, doch am Ende unterstützen sie sich alle um ihre Träume zu erfüllen.
Das ist Balsam für meine Seele, wenn man bedenkt wie grausam das Musikgeschäft heutzutage ist. Angela mag zwar nicht unbedingt als sympathischer Charakter angelegt sein, aber ihre Geschichte hat mich trotzdem berührt. Zum Schluss möchte ich dem Anime ein Lob dafür aussprechen, dass er sich keinerlei Klischees, Tropen oder Trends bedient.
Ich würde gern mehr von dieser Art von Produktionen sehen, welche den Mut aufbringen etwas Neues zu erschaffen. Ich bin ein großer Fan von Studio Bones, da sie es immer wieder schaffen ihre Geschichten mit wunderschönen Landschaften und mitreißenden Hintergrundanimationen zum Leben zu erwecken. Carole und Tuesday sind da keine Ausnahme.
Kräftige Farben, wunderschöne Lichteffekte und einzigartige Charakterdesigns sorgen für ein visuell atemberaubendes Erlebnis. Jeder Charakter, jede Szene und jede Animation ist schön anzusehen.
Ohne Frage bietet Carole und Tuesday eine weite Auswahl an wunderschönen Songs, welche von emotional aufgeladenen Balladen bis hin zu üblichen Pop-Songs reichen. Ich war positiv überrascht, da sich die meisten Songs anhören, als könnte man sie täglich im Radio hören. Der ein oder andere Song entwickelte sich sogar zu einem wahren Ohrwurm. Für diese Serie holte sich Watanabe einiges an musikalischer Unterstützung.
Ein globaler Talentwettbewerb wurde abgehalten, um die Sprecher für die Singstimmen der Hauptfiguren zu sichern. Aus den Teilnehmern wurden drei Gewinnerinnen ausgewählt: Nai Br.XX als Caroles Singstimme, Celeina Ann als Singstimme von Tuesday und Alisa als Singstimme von Angela. Was die Soundtracks noch viel besser macht, ist die Tatsache, dass Carole und Tuesday der weltweit erste japanische Anime ist, der ausschließlich englischen Gesang anbietet. Definitiv einer der besten Soundtracks aller Zeiten!
Mein größter Respekt gilt den Synchronsprechern. Sie verleihen ihren Stimmen einen hoch emotionalen Ausdruck und überwältigen mit ihrer Leistung.Wenn sie auf der Suche nach etwas anderem als ihrem üblichen paranormalen Action-Drama mit Dämonen und Fußball sind, werfen Sie auf jeden Fall einen Blick auf Carole & Tuesday. Wer Musik mag und Lust auf eine eher ruhige Geschichte mit vielseitigen Charakteren hat, sollte dieser Serie ebenfalls eine Chance geben. Ich selbst hoffe auf eine weitere Staffel!
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