Gekijouban Jujutsu Kaisen 0 ist ein Anime von Studio Mappa, welcher 2021 erschien. Die deutsche Version wird von Crunchyroll und Kazé Deutschland lizenziert und zu Jujutsu Kaisen 0 umbenannt. Das Erscheinungsdatum der Disk ist aktuell noch nicht bekannt. Dieser Anime wird hauptsächlich als Actiondrama, Fantasy und Geistergeschichten weiterempfohlen.
Handlung:
Auf den ersten Blick ist Yuuta Okkotsu ein ganz gewöhnlicher Schüler, der einfach nur versucht, sein Leben zu leben. An seiner Seite hat er einen ständigen Begleiter: Rika. Bereits seit dem Kindesalter fühlt sich Yuuta verflucht. Als Kind musste er mit ansehen, wie seine Freundin nach einem Unfall verstarb. Sie hatten sich versprochen für immer zusammenzubleiben – Rika hält ihr Wort selbst nach ihrem Ableben noch ein. Rikas Liebe geht das ein oder andere Mal etwas zu weit und endet mit dem Tod von Yuutas Mitmenschen.
Da Rika kein gewöhnlicher Fluch ist, wird seine Notlage von Satoru Gojo bemerkt, einem Lehrer der Jujutsu Highschool. Dies ist eine Akademie für exorzistische Kampfkünstler, die sich darauf spezialisiert haben, verfluchte Energie zu nutzen um Flüche zu binden oder zu zerstören, welche die Lebenden plagen. Als Yuuta beginnt zu trainieren und sich für seine Klassenkameraden aufzuwärmen, wird er von einem finsteren Jujutsu-Zauberer mit seinen eigenen Plänen für Japan ins Visier genommen …Kann Yuuta den Fluch lösen? Können sie die Pläne von Suguru Geto durchkreuzen? Was geschieht als nächstes?
Synchronsprecher der deutschen Version:
Yuuta Okkotsu = Nicolás Artajo
Rika Orimoto = Léa Mariage
Maki Zen´in = Alice Bauer
Toge Inumaki = Carlos Fanselow
Panda = Daniel Zillmann
Satoru Gojou = René Dawn-Claude
Suguru Getou = Matthias Deutelmoser
Miquel = Felix Spieß
Mimiko Hasaba = Marie Hinze
Nanako Hasaba = Ronja Peters
Manami Suda = Dana Friedrich
Larue = Simon Derksen
Aoi Toudou = Daniel Welbat
Noritoshi Kamo = Tim Knauer
Momo Nishimiya = Charlotte Uhlig
Mai Zen´in = Anna Düe
Kasumi Miwa = Julia Meynen
Ultimate Mechamaru = Ricardo Richter
Kento Nanami = Oliver Feld
Mei Mei = Natascha Geisler
Takuma Ino = Fabian Kluckert
Shouko Ieiri = Gundi Eberhard
Atsuya Kusakabe = Peter Flechtner
Kiyotaka Iijichi = Oliver Nitsche
Akari Nitta = Magdalena Turba
Masamichi Yaga = Peter Sura
Kanomori = Marko Bräutigam
Saito = Sabine Walkenbach
Saitos Tochter = Julia Vieregge
Yuuta (jung) = Sarah Tkotsch
Mein Fazit:
Jujutsu Kaisen 0 ist eine brillante, dunkle und aufregende Einführung in die Serie von Jujutsu Kaisen. Dieser Film macht von Beginn an alles richtig und erzählt eine eindringliche Geschichte, die sowohl Fans als auch Neueinsteiger faszinieren dürfte. Die Macher der Serie haben einen Weg gefunden zusätzliche Inhalte einzubringen, die den Film nicht unnötig strecken, sondern sinnvoll erweitern. Studio Mappa hat sich mal wieder selbst übertroffen. Kein Wunder, dass dieser Film bereits der zweithöchste japanische Film aller Zeiten ist. Der Film leistet hervorragende Arbeit, indem er Aspekte der Serie für diejenigen erklärt, die vielleicht noch nie eine Episode von Jujutsu Kaisen gesehen haben.
Sie können den Elementen der Geschichte leicht folgen ohne sich verloren oder verwirrt zu fühlen. Die nächsten Zeilen dienen als Erklärung für die Neueinsteiger: Hattet ihr jemals das seltsame Gefühl, dass ihr beobachtet werdet oder etwas Unsichtbares euch dazu führt, dass schlimme Dinge passieren? Man kann nicht nur von Karma, Schicksal, schlechten Entscheidungen oder Gremlins ausgehen … eine andere Ursache könnte z.B. auch ein Fluch gewesen sein.
In der Welt von Jujutsu Kaisen stoßen alle Lebewesen verfluchte Energie aus, die sich von negativen Emotionen heraus als Monster manifestiert. Gründe für Flüche können Ansammlungen böser Gedanken, Vergeltungswünsche oder unerwiderte Gefühle sein, deren Ziel es ist Menschen zu quälen und ihre Seelen zu verschlingen. Sie lauern in Schließfächern alter Schulen oder verfolgen die Menschen als dunkle Schatten in ihrem Alltag. Jährlich verschwinden oder sterben tausende Menschen auf unerklärliche Weise. Zurück bleiben nur verzweifelte Angehörige und machtlose Behörden.
Doch hier kommen die Jujuzisten ins Spiel: Diese magiebegabten Menschen können Fluchgeister nicht nur sehen, sondern auch mittels verschiedener Hilfsmittel bekämpfen und bannen. Für diejenigen von uns, die mit der Serie und/oder dem Manga vertraut sind, bietet Jujutsu Kaisen 0 unglaubliche Hintergrundgeschichten zu den Charakteren, die wir bereits kennenlernen durften. Insgesamt erkundet der Film eine romantische Tragödie mit ihren übernatürlichen Elementen. Schuldthemen und die Bewältigung eines Kindheitsfluchs erzeugen einen sehr dunklen Ton.
Regisseur Park geht hier keinesfalls zimperlich vor und thematisiert Yuutas Kindheitserinnerungen an seine Sandkastenfreundin Rika, die blutigen Bildern des prägenden Autounfalls und seine eigenen Suizidgedanken. Durch diesen ernsthaften Erzähl-Ansatz entzieht Park seinem Werk die typischen Shonen-Klischees und erreicht damit sogar das ältere Publikum. Yuuta als Hauptfigur verströmt hier den shonen-typischen Charme eines Außenseiters, der trotz aller Verbitterung den Wert von Freundschaft und Liebe wertzuschätzen lernt. Gerade im Zusammenspiel mit seinen neuen Mitschülern Maki, Toge und Panda verfolgen wir als Zuschauer sein allmähliches Auftauen und fiebern mit, wenn er sein eigenes Leben zum Schutz seiner Freunde aufs Spiel setzt.
Neben all der Ernsthaftigkeit kommen jedoch auch die zwischenmenschlichen Momente nicht kurz und sorgen für einige Schmunzler wie z.B. die Dynamik zwischen Yuuta und seinen schrulligen Jujutsu -Klassenkameraden. Sie sorgen für einen durch und durch unterhaltsamen Faden, während die Handlung in vollem Gange ist. Den Zuschauer dürfte es auf keinen Fall langweilig werden! Das Tempo des gesamten Films ist herausragend. Als jemand, der ein großer Fan der Serie ist, habe ich es einfach genossen mit Maki, Panda und Toge noch mehr Zeit zu verbringen. Die zusätzlichen Infos über Gojo und Geto sind ebenfalls sehr hilfreich. Alles wird so gut erklärt, dass Neulinge oder erfahrene Fans Verständnis für die mysteriöse Jujutsu Highschool und ihre Bewohner bekommen.
Die Geschichte braucht anfangs Zeit um richtig in Fahrt zu kommen, was ganz sicher einige Leute abschrecken wird. Doch die Dualität zwischen Action und ruhigen Momenten wird besonders ab der Hälfte des Filmes zu einer Stärke, welche die Autoren zu nutzen wissen. Besonders die eingebaute Liebesgeschichte und die damit verbundenen Emotionen sind toll in die Geschichte eingewoben. Yuutas und Rikas Dynamik leben in erster Linie von ihrer tragischen Vergangenheit und dem Umstand, dass ihre Liebesgeschichte eine höchst dramatische Wendung nahm.
Die Emotionen des Protagonisten werden lange Zeit als recht vage beschrieben, doch ist deutlich spürbar, wie viel Liebe er noch immer für seine verstorbene Freundin empfindet. Hieraus entwickelt sich ein überaus interessantes Duo, das jede Szene spielend leicht an sich reißt. Regisseur Shungoo Park zeichnet mit Yuuta das Bild eines gebrochenen Jugendlichen, der durch seine Zurückhaltung und Höflichkeit als Zielscheibe für gelangweilte Schlägertypen herhalten muss. Hinter den dunklen Augenringen und dem gebeugten Gang verbirgt sich jedoch ein tief traumatisches Geheimnis, das ihn jede Sekunde seines Lebens buchstäblich verfolgt. Yuuta muss lernen sein Schneckenhaus zu verlassen und sich seiner Traumata zu stellen. Im Verlaufe des Films lernt unser Protagonist etwas über sich selbst, was sich als unbezahlbar herausstellt. Seine Freunde unterstützen seine Situation und sind bereit ihm beim Trainieren und Wachsen zu helfen.
Jeder der Charaktere ist dynamisch gut geschrieben und auf seine eigene Weise nachvollziehbar. Trotz allem hat der Film den perfekten Moment gefunden, die Geschichte zu beenden, sodass sie sich nicht zu lang anfühlt. Allein für dieses Finale hat sich der Weg ins Kino definitv gelohnt!
In Bezug auf die Animation hat das Studio Mappa phänomenale Arbeit geleistet. Jede Kampfszene ist brillant detailliert und ein Fest für die Sinne. Flüssige Schwertbewegungen werden nur von eindrucksvollen Faustkämpfen und hübschen Magie-Angriffen übertrumpft. In wilden Sprüngen, Hieben und Ausweichmanövern bewegen sich Jujuzisten wie Flüche durch enge Häuserschluchten und weitläufige Tempelareale. Jede Drehung, jeder Bannspruch oder jeder Schwerthieb wirkt präzise gesetzt und entfaltet einen reißenden Strom aus Farben und Formen, denen man sich nur schwer entziehen kann.
Diese Kämpfe wirken wie eine jahrelang ausgearbeitete Choreographie, die näher an der Realität ist, als manche Kämpfe in Filmen außerhalb von Animationsfilmen. Die Zeichnungen sowie Animationen bewegen sich erneut auf einem sehr hohen Niveau und wirken sogar noch etwas feiner als in der TV-Serie. Die Fluch-Kreaturen wirken fein detailliert, stechen heraus und entfesseln einen grotesken Horror auf die ahnungslosen menschlichen Zivilisten und die Jujuzisten. Ebenso laden die detaillierten Hintergründe und Charakterdesigns zum Staunen ein. Visuell bleiben keine Wünsche offen! Farbwahl, Qualität der Kolorierung, Lichtverhältnisse, Spezialeffekte, Blickwinkel – alles verschmilzt zu einem äußerst angenehmen und fesselnden Gesamtbild.
Eine Sache, welche in diesem Zusammenhang natürlich nicht ungenannt bleiben darf, ist der Soundtrack. Bereits im Anime wurde klar, dass die kreativen Köpfe hinter Jujutsu Kaisen ein super Gespür haben, wenn es um Musik und Soundeffekte geht.
Ein großes Lob gilt auch den deutschen Synchronsprechern. Ihre Arbeit kann sich definitiv hören lassen. Jede Rolle wurden mit einem passenden Sprecher besetzt und diese können mit ihren Leistungen in allen Aspekten punkten.
Wenn ihr auf der Suche nach einem unglaublich gut animierten Action-Horror-Anime-Film seid, dürft ihr diesen Film nicht verpassen! Ein Muss für Fans und Neueinsteiger zugleich!
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