Ai Tenshi Densetsu Wedding Peach ist eine japanische Manga-Serie von Nao Yazawa, welcher ebenfalls 1995 als Anime umgesetzt wurde. Studio KSS erwarb die Rechte und produzierte diese zauberhafte Serie. Die deutsche Version wird von SPVision, Nipponart GmbH und OVA Films GmbH lizenziert und zu Wedding Peach: Die Engel der Liebe umbenannt. Die Komplettausgabe kann im Handel erworben werden. Dieser Anime wird hauptsächlich als romantische Komödie, Abenteuer, Action, Drama, Fantasy und Magical Girl weiterempfohlen.
Handlung:
Momoko scheint ein ganz normales Mädchen zu sein: Sie geht auf das Santa-Flora-Gymnasium, lebt bei ihrem Vater, hat 2 beste Freundinnen und ist in ihrem Schwarm Kazuya Yanagiba verliebt. Sie ist etwas schusselig, verfressen und in ihrer Freizeit träumt sie von ihrer zukünftigen Traumhochzeit! Eines Tages wird Momokos Leben auf den Kopf gestellt und sie erfährt, dass sie ein Engel der Liebe ist.
Als Wedding Peach vertreibt sie mit Hilfe ihrer Freundinnen das Böse aus den Herzen der Menschen und rettet die Liebenden. Doch die Lage spitzt sich dramatisch zu! Momoko muss selbst herausfinden, was es bedeutet Leid und Kummer zu erfahren, aber dennoch ein reines Herz zu bewahren. Was ist mit Momokos Mutter passiert? Warum möchte Königin Satania die Liebe aus ihrer Welt verbannen? Können Wedding Peach und ihre Gefährtinnen die Welt der Engel retten und ihre erste große Liebe finden? Warum verhält sich Yousuke so merkwürdig?
Synchronsprecher der deutschen Version:
Momoko Hanasaki/ Wedding Peach = Tanja Schumann
Yuri Tanima/ Engel Lily = Tanja Dohse
Hinagiku Tamano/ Engel Daisy = Sylvie Nogler
Scarlet O´Hara/ Engel Salvia = Reinhilt Schneider
Yousuke Fuma/ Vento = Jannik Endemann
Kazuya Inagiba/ Kiiro = Tobias Schmidt
Takuro Mark Seidenberg
Jamapi = Daniela Reidies
Königin Satania = Marion von Stengel
Shoichiro Hanasaki = Holger Mahlich
Ame = Sascha Draeger
Sakura Hanasaki/ Celeste = Sygun Liewald
Sador = Oliver Böttcher
Ignis = Erik Schäffler
Potamos = Christine Pappert
Pettler = Marco Kröger
Katyusha = Marion Elskis
Freund des Brautpaars = Christian Rudolf
Elena Tanima = Heidi Berndt
Ryuzu Tanima = Holger Potzern
Masahiro Tamino = Gernot Endemann
Omanma = Anja Topf
Pajama = Oliver Böttcher
Judo-Klub-Mitglied #1 = Christian Rudolf
Judo-Klub-Mitglied #2 = Mark Seidenberg
Direktor = Wolfgang Hartmann
Judo-Klub-Mitglied # 4 = Holger Potzern
Judo-Klub-Mitglied # 5 = Wolfgang Hartmann
Aquelda = Angela Stresemann
Noise = Margrit Straßburger
Cloud = Saskia Bellahn
Hiromi = Christine Pappert
Lampo = Anja Topf
Mein Fazit:
„Heute ist der schönste Tag im Leben, kein Gefühl der Feindschaft soll unsere Freude trüben. Ich werde es nicht zulassen, dass die Dämonen des Hasses die Wellen der Liebe stören. Ich bin Wedding Peach, der Engel der Liebe. Und ich bin ernstlich ein wenig verstimmt!“ Wer diese Zeilen mitsprechen kann, hat vermutlich entweder um die Jahrtausendwende herum viel RTL2 geschaut oder ist über Umwege zu Wedding Peach gekommen. Auf jeden Fall zaubern sie mir wirklich jedes Mal ein breites Grinsen ins Gesicht.
Junge Zuschauer, die sich mit dem Hauptthema der Serie identifizieren können und immun gegen eine Überdosis Kitsch sind, bekommen eine zauberhafte Anime-Serie geboten, die so manchen Überraschungsmoment auf ihrer Seite hat. In Sachen Figurenkonstellationen und Charakterentwicklung besitzt die Serie von Kunihiko Yuyama angenehm viel Konsistenz und baut innerhalb der Folgen logisch aufeinander auf. Bei Wedding Peach vermag man viele Charaktere schnell zu kategorisieren: Die tollpatschige Heulsuse als Heldin, die direkte Burschikose, die intelligente Wortgewandte.
Auch Salvia, die mit den Dämonen weniger nett umgehen möchte oder Kazuya als Mädchenschwarm sind keine Ausnahme. Neben mehr oder weniger existenziellen Fragen behandelt die Serie auf altersgerechte Weise den Umgang mit Zurückweisung und sexueller Belästigung. Dass dabei weibliches Heldentum und Teamwork gefeiert werden, ist genauso erfreulich wie genretypisch. Schade ist dagegen, dass die Bösewichte unterdurchschnittlich entwickelt sind und nur wenig Persönlichkeit mitbringen.
Satanias Handlanger bleiben meist nur so lange bis sie durch den Nächsten ersetzt werden. Großes Potenzial auf der Seite der Bösewichte gibt es leider nicht, denn dafür fehlt ihnen zu viel Charisma und Präsenz. Nur Potamos in Form von Hiromi erhält ein wenig mehr Zeit um sich zu entwickeln. Ohnehin sind die Beziehungsentwicklungen der Mädchen in vielen Punkten spannender als der Kampf Gut gegen Böse. Zwar ist die Handlung sehr einfach gestrickt und man folgt Episode für Episode dem selben Muster, doch Freundschaft ist bereits ab Folge 1 fester Bestandteil der Serie.
Selbst in Sachen Liebe hat sich in der Serie schon einiges getan. Während in Sailor Moon lediglich die Protagonistin eine Beziehung eingeht, kümmert sich das Drehbuch vorbildlich darum, auch Yuri und Hinagiku mit einem eigenem Liebesleben zu segnen. Das ist beinahe schon erstaunlich, denn die anfänglichen Konstellationen werden im Laufe der Serie noch einmal gehörig auf den Kopf gestellt. Apropos Paarung! Da würde ich gern einen kurzen Kommentar abgegeben: Wedding Peach legt seinen ganzen Schwerpunkt auf die heterosexuelle Liebe.
Sicher, es gibt ein paar Witze darüber, dass Hinagiku so männlich sein kann, dass sie eher eine Braut mit nach Hause bringen würde als selbst eine zu sein. Doch bis heute ist es in Japan verboten gleichgeschlechtliche Paare zu verheiraten. Der Manga und die Adaption erkennen Homosexuelle nicht als Paare an. Dies unterscheidet z.B. die Handlung von Sailor Moon oder Cardcaptor Sakura, welche ungefähr zur gleichen Zeit geschrieben wurden. Heiraten scheint für die japanische Kultur die ultimative Form des Glücks darzustellen.
Wedding Peach zählt auch zu jenen Serien, welche produziert wurden während das Manga-Original parallel entstand. Beide Formate endeten ungefähr zeitgleich. Das macht einen riesigen Unterschied aus, da der Manga gerade einmal 6 Bände umfasst und die Serie 51 Folgen zählt. Damit wird auch klar, dass es sich um keine direkte 1:1-Adaption handelt. Die magische Welt, viel Liebe, Kitsch und Romantik … Wedding Peach vereint alle Klischees, die man sich in dieser Richtung vorstellen kann. Wo gibt es denn sonst Kriegerinnen im Brautkleid, die sich Engel der Liebe nennen?
Es ist schon echt schräg, aber genau dieses Konzept zieht! Welches Mädchen träumt nicht davon, einmal im Leben ein Brautkleid zu tragen! Gerade weil die Serie ihre Liebesthematik mit einer gewissen Konsequenz vertritt, finde ich es schön, dass viele der Protagonistinnen romantische Beziehungen erhalten. Mehr als die Gesamtgeschichte mag ich die Beziehung zwischen Momoko und Yosuke. Denn keiner von ihnen ist sich ihrer wachsenden Anziehungskraft bewusst! Mit genug Hintergrundwissen lässt sich vermuten, dass beide trotz oder gerade wegen ihrer Streitigkeiten zueinander finden dürften.
Die typischen Streitereien werden immer wieder durch verschiedene emotionale Szenen ergänzt durch die sich dann nach und nach eine Liebe entwickelt. Trotz all der Dramatik und Spannung, die über die gesamten Folgen aufrechterhalten werden, kommen hier auch lustige Elemente nicht zu kurz. Besonders die Neckereien zwischen Momoko und Yousuke verleihen der Serie ihren Charme. Wenn Zuschauer die Serie zum ersten Mal sehen, wird sie den meisten vielleicht ein wenig kindisch vorkommen.
Jedoch ist Wedding Peach eine individuelle Serie, die sich definitiv von anderen Magical-Girl-Serien unterscheidet. Sicher lassen sich gewisse Parallelen zu Sailor Moon nicht von der Hand weisen, dennoch handelt es sich hierbei um eine eigenständige Serie, die ihren ganz eigenen Charme besitzt. Häufig werden Diskussionen darüber geführt, ob Wedding Peach ein Sailor Moon-Abklatsch sei… Tatsächlich vermag man über Gemeinsamkeiten zu stolpern, welcher der Tatsache verschuldet sein dürften, dass manche Mitarbeiter ebenfalls bei Sailor Moon mitgewirkt haben.
Bei den letzten Folgen der Serie saß ich vor dem TV und bekam Gänsehaut! Nach Abschluss der Ausstrahlung wurden noch weitere Folgen für den japanischen Video-Markt produziert. Diese sind nicht nur deutlich aufwendiger und mit neuen Attacken versehen, sondern bieten überraschenderweise Fanservice, was angesichts der Zielgruppe verwunderlich ist. Nach Sailor Moon ist Wedding Peach die beliebteste Magical-Girl-Reihe und begeistert ein Millionen-Publikum mit fantastischer Action, viel Herzschmerz und wunderschönen Charakteren.
Strukturell folgt Wedding Peach einem bewährten Muster, bricht gleichzeitig aber auch mit diversen Konventionen. Obwohl Momoko sich erst in die Rolle des Liebesengels hineinfinden muss, existiert ihre normaler Alltag bereits ab der ersten Sekunde. Yuri und Hinagiku sind bereits ihre Freundinnen und Kazuya bzw Yosuke sind schon lange ein Teil der Handlung. Das unterscheidet die Serie geringfügig von anderen Magical Girl-Serien. Qualitativ lässt sich an der Serie wenig aussetzen. Man sieht hier und da, dass sie schon etwas in die Jahre gekommen ist, aber der Zeichenstil an sich weiß nach wie vor zu überzeugen.
Die extrem bunten, sehr kräftig wirkenden Farben passen perfekt zum überzogenen Handlungsinhalt. Alles ist bunt und plüschig! Die Hintergründe sind meist nur angedeutet, die Figuren dagegen sehr detailreich und liebevoll gezeichnet. Die Animationsqualität bewegt sich für eine Produktion aus dem Jahre 1995 auf gutem TV-Serien-Niveau.
Die Titelsongs der Serie sind wunderschöne J-Pop-Nummern wie man sie aus den 90ern kennen und lieben gelernt hat. Sie bleiben auf jeden Fall langfristig im Gehörgang hängen. Die Sprecher machen ihre Sache sehr gut und liefern eine solide Performance ab. Obwohl es sich um eine ziemlich alte Übersetzung handelt, war ich von den Bemühungen beeindruckt, welche das Studio unternommen hat.
Sie konnten zB die originelle Aussprache von Yuri oder die verbalen Ticks der Jama-Dämonen bewahren. Man rechnet nicht damit, dass einige Aussagen exzellent für eure Lachmuskeln geeignet sind. Wer Wedding Peach nicht kennt, sollte vielleicht einen kleinen Blick riskieren. Ein optisches Highlight für jede Anime-Sammlung! Für Fans von Sailor Moon ist Wedding Peach die perfekte Ergänzung.
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