Black Rock Shooter ist ein japanischer Manga von Yūki Kodama, welcher ebenfalls 2012 als Anime umgesetzt wurde. Studio Sanzigen und Ordet erwarben die Rechte und produzierten diese tiefgründige Serie. Die deutsche Version wird von Dybex und Nipponart GmbH lizenziert. Die Komplettausgabe kann im Handel erworben werden. Dieser Anime wird hauptsächlich als Drama, Action, Alltagsleben und Psychodrama weiterempfohlen.
Handlung:
Dies ist die Geschichte von Mato Kuroi und Yomi Takanashi, zwei Mädchen, deren Schicksal und Freundschaft zwischen zwei Welten gefangen ist. Trotz völlig unterschiedlicher Charakteren haben die beiden eine geheimnisvolle Bindung zueinander. Mato versucht ihr Bestes, um sich mit Yomi anzufreunden. Bis Mato die Bekanntschaft von Kagari Izuriha macht, die großen Einfluss auf die schüchterne Yomi ausübt und diese für sich allein beanspruchen will.
In einer anderen Realität kämpft Black Rock Shooter gegen den Death Master in einem wortlosen Konflikt, der endlos scheint. Diese Kämpfe haben fatale Auswirkungen auf das Leben von Mato und Yomi in der realen Welt … Was haben Black Rock Shooter und ihre Gegner gemeinsam? Warum gibt es eine Parallelwelt? Warum kämpfen sie gegeneinander?
Synchronsprecher der deutschen Version:
Mato Kuroi = Maresa Sedlmeir
Yomi Takanashi = Gabrielle Pietermann
Yuu Koutari = Shandra Schadt
Saya Irino = Tatjana Pokorny
Kagari Izuriha = Lara Wurmer
Arata Kohata = Katharina Schwarzmaier
Hiro Kuroi = Claudia Schmidt
Yomis Mutter = Claudia Schmidt
Matos Mutter = Maria Böhme
Taku Katsuchi = Oliver Scheffel
Schülerin = Bettina Zech
Schülerin = Katharina Iacobescu
Schülerin = Angela Wiederhut
Sayas Mutter = Nina Kapust
Mein Fazit:
Der einzige wirklich große Fehler der Serie ist die Geschichte und ich denke, wir können uns alle darauf einigen. Nachdem ich die OVA verschlungen hatte, musste ich mir die Serie natürlich ansehen. Im Nachhinein hätte ich mir gewünscht, dass ich die Finger davon weggelassen hätte. Außer das die Serie den gleichen Namen trägt und es sich um die gleichen Hauptcharaktere handelt, hat die Serie so gar nichts mit der OVA gemein.
Die Geschichte ist zwar von den Grundlagen die gleiche, aber im Kern bietet sie etwas völlig anderes. So großartig die Action auch ist, verlässt sich Black Rock Shooter auf eine Erzählung, der man nie richtig folgen kann. Viele Szenen verwirren den Zuschauer unnötig und man verliert schnell das Interesse. Optisch gesehen ist die Serie vielleicht besser, als sie hätte sein dürfen, aber ein melodramatischer Stil und eine schwerfällige Erzählung halten sie davon ab, ein wahres Meisterwerk zu sein.
Im Grunde genommen geht es bei Black Rock Shooter ums Erwachsenwerden und darum, sich seinen Gefühlen zu stellen. An Gefühlen wie Eifersucht, Unsicherheit, Schuldgefühlen und Zurückweisung mangelt es der Geschichte wirklich nicht – die Serie von Regisseur Shinobu Yoshioka lässt keinen Bereich der Pubertät aus, den man nicht problematisieren könnte. Um es gleich vorweg zu nehmen: Ob ich alle Story-Details richtig verstanden habe, kann ich leider nicht sagen, daher beruht die Review nur auf meinen persönlichen Eindrücken.
Anfangs war noch alles ganz einfach und verständlich: die zurückhaltende Yomi Takanashi kommt als neue Mitschülerin in die Klasse der fröhlichen und aufgeschlossenen Mato Kuroi. Da sie zu praktisch allen Menschen in ihrer Umgebung einen guten Draht hat, beschließt sie sich auch mit der neuen Mitschülerin anzufreunden. Doch während Black Rock Shooter in ihrer Welt mit schlagkräftigen Waffen gegen ihre Rivalen vorgeht, achtet Mato sehr darauf niemanden zu verletzen, um negativen Gefühlen aus dem Weg zu gehen.
Auf den ersten Blick hat sie jede Menge Freunde und wird von allen gemocht. In Wirklichkeit lässt sie keinen wirklich nahe an sich heran und so sind die meisten ihrer Freundschaften eher oberflächlicher Natur. Durch Zufall kommen die beiden Mädchen ins Gespräch und Mato besucht ihre neue Freundin zu Hause. Dort trifft sie auf Kagari, ein Mädchen im Rollstuhl, welches Yomi gegenüber extrem besitzergreifend ist. Sie ist nicht gerade begeistert darüber, Yomi mit irgendjemandem teilen zu müssen.
Auf Kagari habe ich einen regelrechten Hass entwickelt, da sie mir wie ein verwöhntes Kleinkind erschien, dass sich null um die Gefühle anderer schert. Am Ende hat sich die Sichtweise zu ihr ein klein wenig verändert. Der Slice of Life Part wird sehr gefühlvoll erzählt und enthält alles, was eine gute Slice of Life Geschichte ausmacht. Um fair zu sein: Die Macher schienen bei der Produktion die besten Absichten gehabt zu haben und wollten etwas Interessantes mit Persönlichkeit erschaffen. Doch falls ich irgendwann nach einem schlechtem Drama gefragt werde, kann ich mit dieser Serie nun ein neues Paradebeispiel nennen.
Vergeblich hält man Ausschau nach einer sich halbwegs normal verhaltenden Figur. Was rede ich um den heißen Brei herum, man könnte meinen, dass fast jeder einer Irrenanstalt entsprungen ist. Fast jeder von ihnen versinkt entweder in einer Psychose oder Depression. Die meisten, wenn nicht alle Hauptfiguren zeigen Anzeichen einer Art geistigen Instabilität, die wiederum diese andere Weltpersönlichkeit hervorbringt. Sie durchleben ihren unfassbar schweren und tragischen Leidensweg immer wieder aufs Neue. Für mich wirken die Figuren derart unnatürlich, dass ich mich mit keiner wirklich identifizieren kann. Man erhält den Eindruck, dass nicht sonderlich viel Wert auf Charakterkonsistenz gelegt wird.
Die Mädchen sagen genau das zueinander, was andere in die pure Verzweiflung treiben würde. Das ist teilweise so absurd, dass es schon wieder komisch ist. In 8 kurzen Episoden werden die Gründe und Auswirkungen verschiedener seelischer Schmerzen aufgezeigt, welche von den jungen Mädchen durchlaufen werden. Parallel dazu gibt es atemberaubende Kämpfe in einer anderen Welt, die den Schmerz nochmals physisch deutlich machen soll. Die Message, die der Anime versucht zu vermitteln, finde ich auf jeden Fall sehr wichtig: Negative Gefühle und Schmerz gehören zum Leben dazu und wir sollten nicht versuchen sie ständig zu vermeiden oder davor weg zulaufen. Entscheidend ist wie man damit umgeht: Was lernen wir aus diesen Erfahrungen und schaffen wir es daran zu wachsen.
Doch wenn jeder noch so kleine Stolperstein gleich das Ende der Welt bedeutet, hält sich der pädagogische Effekt für Altersgenossinnen in Grenzen. Erwachsene werden mit dem völlig übertriebenen und melodramatischen Elementen überfordert sein. Mit Emotionalität hat das meiner Meinung nach kaum noch was zu tun. Das Ende ist der spürbar schwächste Teil des Anime, welcher einen ziemlich in der Luft hängen lässt. Trotz allem hofft man auf eine Fortsetzung, die schon in den Startlöchern steht.
Während die reale Welt im herkömmlichen Anime-Stil gehalten ist, glänzt das Reich von Black Rock Shooter mit einem ungewöhnlichen Look. Grund dafür ist das Studio Sanzigen, das die komplette Welt als ein einziges, großes CGI-Ungetüm erschaffen hat. Das verleiht beiden Welten eine eigenständige Identität, obwohl sie auf eigentümliche Weise doch zusammengehören – was in Anbetracht der Geschichte Sinn ergibt. Eine andere Sache, die erwähnt werden sollte, sind die Charakterdesigns für die Mädchen in der alternativen Welt.
Trotz ihres grimmigen Aussehens wirken sie doch seltsam schön. Die Synchronsprecher wurden passend ausgewählt und bieten eine facettenreiche Darstellung ihrer Arbeit.
Für einen Anime mit so viel emotionalem Aufruhr trägt der Soundtrack gut zu der ohnehin schon angespannten Stimmung bei.
Wer auf Slice of Life, Action und maßlos überzogene Dramen steht, sollte hier definitiv einen Blick darauf werfen.
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