Komi-san wa, Komyushou desu. ist eine Manga-Serie von Tomohito Oda, welche ebenfalls 2021 als Anime umgesetzt wurde. Studio OLM erwarb die Rechte und produzierte diese zuckersüße Serie. Die deutsche Erstaustrahlung fand auf Netflix am 21.10.2021 statt und wird zu Komi Can´t Communicate umbenannt. Eine Erscheinung auf Disk ist aktuell noch nicht in Planung. Dieser Anime wird hauptsächlich als romantische Komödie und Alltagsleben weiterempfohlen.
Handlung:
Shouko Komi ist das beliebteste Mädchen der Itan Private High School, welche dafür bekannt ist, ein Ort voller Sonderlinge und Exzentriker zu sein. Die Schüler sind von ihrer Schönheit, Anmut und ihrem Stoizismus beeindruckt. Doch insgeheim leidet Shouko unter extremer Kommunikationsangst und bekommt kein Wort vor anderen Menschen heraus. Inmitten all dieser sonderbaren Schüler befindet sich Hitohito Tadano, der so durchschnittlich wie nur möglich sein möchte. Sich anzupassen und keine großen Wellen zu schlagen, dass ist sein Ziel für die nächsten paar Jahre an seiner neuen Schule. Doch sein Vorhaben ist zum Scheitern verurteilt, als er erfährt, dass Shouko seine neue Sitznachbarin ist. Tadano ist sich selbst nicht ganz sicher, doch er nimmt all seinen Mut zusammen und stellt ihr jene Frage, die ihre Beziehung ab da auf eine neue Ebene bringen soll: „Kannst du nicht gut mit Leuten reden?“ Mit Tadanos Hilfe möchte sie ihre Ängste überwinden und ihren großen Traum erfüllen, 100 Freunde zu finden. Doch eines haben die beiden nicht bedacht: An der Schule tummeln sich ausschließlich exzentrische Charaktere …Werden die beiden ihr Ziel trotzdem erreichen? Wie wird sich ihre Beziehung weiter entwickeln? Wie werden die Schüler auf ihre Freundschaft reagieren?
Synchronsprecher der deutschen Version:
Shouko Komi = Rieke Werner
Hitohito Tadano = Christian Zeiger
Najimi Osana = Friederike Walke
Ren Yamai = Esra Vural
Omoharu Nakanaka = Isabella Vinet
Himiko Agari = Jennifer Weiß
Makeru Yadano = Daniela Molina
Akako Onigashima = Helen Blaschke
Lehrerin = Silvia Mißbach
Mono Shinobino = Alexander Ziegenbein
Maa-kun = Christoph Drobig
Hitomi Tadano = Yasemin Tolaz
Shigeo Chiarai = Tom Ferenc
Taisei Sonoda = Tom Sielemann
Shuuko Komi = Wicki Kalaitzi
Ramen-Verkäufer = Kevin Kraus
Kamiko Arai = Charlotte Uhlig
Maki Karisu = Jenny Löffler
Akira Komi = Sarah Alles
Yuiko Komi = Heide Domanowski
Ryouko Komi = Laura Landauer
Alte Frau = Philine Peters-Arnolds
Nokoko Inaka = Anja Rybiczka
Chika Netsuno = Anja Nestler
Konrektorin = Heide Domanowski
Nene Onemine = Peggy Pollow
Tsukasa Aizawa = Klaus-Peter Grap
Tatsuhito Akido = Armin Schlagwein
Kaede Otori = Julia Bautz
Erzählerin = Cathlen Gawlich
Erzähler = Timo Weisschnur
Mein Fazit:
Komi Can’t Communicate erzählt die Geschichte des schüchternen Tadano und seiner noch viel unbeholfeneren Mitschülerin Komi. Der Anime ist eine herzhafte und lustige Komödie über den Alltag einer Schule, wo wirklich niemand richtig normal zu sein scheint. Allerdings ist die Show nicht ganz so oberflächlich, wie es die obige Zusammenfassung vermuten lässt. Normalerweise fallen Leute, die nicht reden sehr schnell auf, werden als komisch betrachtet oder haben in sehr vielen Situationen Probleme. Komi hat das zwar auch, wenn sie vor sich hinstottert oder ihr Blick als finster missinterpretiert wird – allerdings entwickelt sich das sehr schnell in eine ganz andere Richtung. Die komplette Klasse verehrt sie aufgrund ihres Aussehens und ihrer Ausstrahlung als Göttin, so dass man oft mit der Stirn runzeln muss. Das klingt jetzt erst einmal nach einer relativ beliebigen Geschichte, doch greift die Serie ein wichtiges Thema auf, das in unserer Gesellschaft immer aktueller wird: Kommunikationsschwierigkeiten und soziale Angst werden als anerkannte Probleme dargestellt. Während Schüchternheit früher gerne als etwas dargestellt wurde, das man einfach mit etwas Willenskraft überwinden kann, scheut Komi Can’t Communicate nicht davor zurück zu zeigen, wie quälend das Ganze für sie sein kann. Die schüchterne Komi findet einfach keine Freunde! Sie kann kaum schlafen, da sie ständig irgendwelche Situationen analysieren muss und sehnt sich eigentlich nur danach, spaßigen Aktivitäten nachzugehen, bei denen sie in der Praxis aber völlig einfriert. Ihr Ziel, 100 Freunde zu wollen, ist einfach süß. Gleichzeitig zeigt es, wie einsam und verzweifelt sie sein muss. Die Angst, welche sie beherrscht, hat sicherlich ihre Flügel gestutzt und sie mehr als nötig isoliert gehalten. Für Menschen mit sozialen Phobien hat der Anime sicherlich eine besondere Stellung. Die Rolle der „beliebten Schülerin“ schuf eine Atmosphäre, die einen dazu verleitet, die überwältigte Protagonistin anzufeuern und sie mit all ihren Angstproblemen lieben zu lernen. Es ist völlig ausgeschlossen, dass Komi von jemand gehasst werden könnte. Vor allem nicht, wenn man sich selbst schon in ähnlichen Situationen wieder gefunden hat oder Freunde kennt, die ähnliche Probleme haben. Trotz ihrer Angst gibt Komi immer ihr Bestes. Obwohl sie nicht viel spricht, ist sie leicht in der Lage, ihre Gefühle zu artikulieren und beim Schreiben sogar aufschlussreiche Selbstbeobachtung aufzuzeigen. Stell dir mal nur vor, du könntest nie mit anderen Menschen reden oder kennst keine einzige Seele, mit der du deine Probleme oder Erfolge teilen kannst. Ein absoluter Albtraum, in dem Komi feststeckt. So wird sie selbst zu einem Charakter, der äußerlich perfekt aussieht und gleichzeitig extrem verwundbar ist. Alles was es in dieser kurzen Laufzeit von 12 Folgen geschafft wurde, war überwältigend. Dieser Anime zeigt, dass niemand perfekt ist – nicht einmal das schönste Mädchen der Schule. Es wird deutlich, dass jeder Herausforderungen in seinem Leben meistern muss. Das ist die perfekte Botschaft zu diesem brisanten Thema. Die Charaktere schaffen es tatsächlich der Serie Leben einzuhauchen. Tadano wird als „hoffnungslos durchschnittlich“ beschrieben und kann als Einziger an Komis Schönheit vorbeisehen und sieht jemand, der wirklich an Freundschaften interessiert ist. Mit einer großen Portion Humor wird dem Zuschauer die Serie immer wieder schmackhaft gemacht und man bringt ihnen sogar Japan als Teenager näher: „Wie isst man in Nudel-Restaurants richtig?“ oder „Wie verhält man sich auf Kultur-Festivals und Sommerfesten?“ Wer noch nie in Japan war, der lernt die Kultur so etwas besser kennen. Rein persönlich muss ich sagen, dass ich oft herzlich gelacht habe und Komis Reaktionen einfach königlich sind. Packt man den chaotischen Haufen an Mitschüler dazu, ist die gute Laune eigentlich schon vorprogrammiert. Die Animationen sind meiner Meinung nach ein visueller Leckerbissen! Kreative Animationen verleihen dieser manchmal nachdenklichen und oft urkomischen Komödie einen visuellen Reiz. Mir fällt wirklich nichts ein, was man hätte besser machen können. Die Charaktere sehen alle fantastisch aus und selbst Komis mundloser Blick mit großen Augen wurde perfekt aus dem Manga übernommen. Die deutsche Synchronisation zeigt sich von einer sehr positiven Seite und überzeugt mit guten Sprechern. Keine der Stimmen wirkt unpassend oder fehl am Platz. Zudem sammelt der Anime mit seinem Opening Cinderella von Cidergirl starke Pluspunkte und dient als perfekte Einführung. Ich kann euch diese Serie wegen ihrer äußerst einprägsamen Charakteren und großartigen Animationen auf jeden Fall weiter empfehlen. Ich selbst bin schon sehr gespannt, welche Abenteuer noch folgen werden. Staffel 2 ist bereits auf dem Weg und soll im April 2022 auf Netflix ausgestrahlt werden. Setzt euch mit einer Tüte Popcorn vor den TV und genießt die Show. Ihr werdet nicht enttäuscht sein.
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