Ni no Kuni ist ein Anime von Studio OLM, welcher 2019 erschien. Die deutsche Version wird von Netflix lizenziert. Der Film kann im Handel erworben werden. Dieser Anime wird hauptsächlich als Abenteuer, Action, Drama und Fantasy weiterempfohlen.
Handlung:
Yuu und Haru sind Freunde aus Kindertagen, die in das selbe Mädchen namens Kotona verliebt sind. Ihre gegenseitige Bewunderung und Freundschaft wird auf die Probe gestellt, als Kotona plötzlich von einem unbekannten Mann angegriffen wird und sie ins Krankenhaus eingeliefert werden muss. Doch das bleibt leider nicht das einzige Ereignis, welches ihr gemeinsames Leben auf den Kopf stellt. Sie finden sich in einer fremden Welt wieder, in der Magie an der Tagesordnung steht.
Als sie versuchen, Kotona in dieser Welt zu finden, entdecken sie, dass ihr Leben mit dem Leben einer Prinzessin verbunden ist. Wenn die beiden Freunde Kotona retten wollen, müssen sie Prinzessin Astrid opfern – nur eine der beiden kann überleben! Warum hat Yuu plötzlich den Drang, die Prinzessin über seine Freundin zu stellen und sie um jeden Preis zu beschützen? Welche Entscheidungen werden Yuu und Haru treffen? Wer steckt hinter all den Intrigen?
Synchronsprecher der deutschen Version:
Yuu Ninomiya = Tobias Kern
Haru Ichihara = Maximilian Belle
Kotona Takashima = Janina Dietz
Prinzessin Astrid = Janina Dietz
Gnauss Wisden = Oliver Scheffel
Saki Mishima = Angela Wiederhut
Bertha = Angela Wiederhut
Dandy = Claudia Schmidt
Galeroth Felgrimm = Dieter Memel
Barton Rosch = Alexander Wohnhaas
Fidelius Astrum = Thomas Rauscher
Alter Mann = Erich Ludwig
Bauer Larden = Matthias Kupfer
Handy = Bettina Zech
Kneipenwirtin = Angelika Bender
Miki Midorikawa = Marget Flach
Schwarzer Kapuzenmann = Uwe Thomsen
Palastwache Thomas = Arne Hörmann
Masaru = Anja Taborsky
Toru Shinozaki = Mio Lechenmayr
Yuu (Kind) = Liv Wagener
Haru (Kind) = Kerstin Dietrich
Mein Fazit:
Ni no Kuni gilt für viele Fans als eines der magischsten Rollenspiele, die je entwickelt wurden. Kein Wunder, schließlich entstand das Spiel in enger Zusammenarbeit mit dem Anime-Filmstudio Ghibli, das wiederum für einige der magischsten Filme aller Zeiten verantwortlich ist – darunter Prinzessin Mononoke, Chihiros Reise ins Zauberland und Mein Nachbar Totoro. Dass aus Ni No Kuni jetzt wieder ein Film wird, ist also durchaus eine nette Ironie. Die Verkaufszahlen des Games konnten die hohen Erwartungen zwar nicht erfüllen, waren aber offensichtlich gut genug, um einige Jahre später eine Fortsetzung und einen Anime-Film auf den Markt zu bringen.
Obwohl der Film an das Videospiel-Franchise gebunden ist, müssen Sie keines der Spiele gespielt haben, um diesem Film zu verfolgen. Tatsächlich haben Film und Vorlage nur den Titel und die Idee der Fantasy-Parallelwelt gemeinsam. Am Anfang waren alle Figuren wunderbar sympathisch und selbst die Handlung versprach interessant zu werden. Viele Elemente wirkten im ersten Moment total spannend und interessant, doch im Endeffekt funktionierten sie kaum. Bei genauerem Hinschauen und mit zunehmender Zeit merkt man, dass die Story leider nicht über die zahlreichen Schwachpunkte der Handlung hinweg täuschen kann – allen voran: der Film hat keinerlei Regeln und das ist für ein solches Filmformat, in denen sich zwei gegensätzliche Welten gegenseitig beeinflussen, tödlich.
Ich wüsste gern, ob bei den anderen Zuschauern die positiven Emotionen ebenfalls ausblieben. Ich war wahnsinnig genervt und wütend, da die meisten Szenen für mich einfach keinen Sinn ergaben. Keiner der Rollen hat sich jemals Sorgen gemacht oder Dinge kritisch hinterfragt! Die beiden Hauptcharaktere „spielen“ ihre Rolle als gäbe es nichts selbst verständlicheres auf der Welt, als in eine mittelalterliche Fantasy-Welt zu stürzen.
Haru verhält sich zu Beginn wie ein normal denkender Mensch und glaubt an eine Traumwelt. Yuu hingegen hält alles relativ schnell für wahr, versteht die Regeln dieser Welt sofort (teilt sie aber weder mit Haru noch mit den Zuschauern!) und nimmt alles für absolut selbstverständlich. Nie wird hinterfragt, warum gerade die beiden in der Welt gelandet sind – nie wird hinterfragt, welche Rolle sie zu spielen haben – nie wird nach Antworten oder Lösungen gesucht. Stattdessen lassen sich die Figuren einfach von den Ereignissen mitziehen, entdecken per Zufall neue Eigenschaften oder Regeln – und das geht in einem Fantasy-Anime in dieser Art überhaupt nicht!
Die Zuschauer erfahren nichts über die Regeln oder erhalten irgendwelche Hintergrundinformationen. Man steht den ganzen Film über völlig im Dunkeln. Mein nächster Kritikpunkt wäre: Welchen Grund gab es, dass Yuu zu einem Rollstuhl sitzenden Hauptcharakter gemacht wurde, der den restlichen Film über gehen kann? Wollte man hier ein Zeichen für Toleranz für behinderte Menschen setzen? Ebenso schwach fand ich den alten Mann, der für die Handlung unglaublich wichtig ist. Keinerlei Erklärungen, wer er ist, woher er die Informationen hat, noch welche Rolle er genau im Film spielt. Genau das fällt hier besonders negativ ins Gewicht, da dieser Charakter die Handlung einfach maßgeblich beeinflusst.
Dann ist da noch der seltsame Charakterbogen, welchen Haru durchläuft. Seine Gefühle für Kotona führen dazu, dass er sich in der zweiten Hälfte des Films auf die Seite der Antagonisten schlägt. Diese Wendung kam einfach aus dem Nichts. Es ist einfach frustrierend, wie dünn die Story tatsächlich ist. Die Probleme werden mit Fortschreiten des Films immer mehr, da die Emotion und Logik fehlt. Ein Großteil der Aktionen wirkt einfach unglaubwürdig.
Ich musste mich echt überwinden den Film zu Ende sehen zu wollen – zu allem Übel kommt noch hinzu, dass viele Fragen einfach offen bleiben. Ein Prequel über den Krieg gegen das Königreich Beladon und eine ausführliche Aufbereitung der Vergangenheit des Antagonisten wäre eindeutig besser gewesen.
Die Animationen für diesen Film sind durchweg anständig, da der Ghibli-Look beibehalten wurde. Bei der Verwendung von 3D hätte man sich etwas mehr Zeit nehmen müssen, um es flüssiger aussehen zu lassen – besonders wenn es um die große Schlacht im zweiten Akt geht. Viele der Ritter und Krieger sehen wie Stoffpuppen aus.
Die deutschen Sprecher wurden passend ausgewählt und vertonen die Charaktere lebensecht. Für Fantasy- oder Isekai-Fans ist der Film sehr unterhaltsam und wer kein Problem damit hat, dass er mit dem Videospiel nichts zu tun hat, wird hier sicherlich seinen Spaß haben.
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