Fragtime ist ein Anime von Tear Studio und East Fish Studio, welcher 2019 erschien. Die deutsche Version wird von Kazé Deutschland lizenziert. Der Film kann im Handel erworben werden. Dieser Anime wird hauptsächlich als Romanze, Alltagsleben und Girlslove weiterempfohlen.
Handlung:
Die ruhige und schüchterne Gymnasiastin Misuzu Moritani besitzt die Fähigkeit, die Zeit jeden Tag für drei Minuten anzuhalten. In dieser Zeit kann sie tun und lassen was sie möchte und den Moment für sich allein nutzen. Dieser Trick kann ihr helfen aus unangenehmen Situationen zu fliehen oder jedem Konflikt oder möglichem Gespräch aus dem Weg zu gehen. Ihre Angst vor Ablehnung und Abwertung verhindert, dass sie mit ihren Mitmenschen soziale Kontakte knüpfen kann. Zu ihrer Überraschung findet Misuzu heraus, dass Haruka die einzige Person ist, die von ihrer Fähigkeit nicht betroffen ist.
Trotz der peinlichen Situation verbringen die beiden Teenager viel Zeit miteinander und treiben in den gemeinsamen drei Minuten allerlei Blödsinn. Doch leider müssen die jungen Frauen erkennen, dass die Zeit nicht ewig stehen bleiben kann – weder für ihr Umfeld noch für sie selbst. Was würdest du tun, wenn du die Zeit stoppen könntest? Ist Moritani mit der Entwicklung der Dinge zufrieden oder will sie mehr? Wird es die Beziehung der beiden beeinflussen? Warum besitzt Haruka diese Karteikarten?
Synchronsprecher der deutschen Version:
Misuzu Moritani = Sarah Tkotsch
Haruka Murakami = Victoria Frenz
Yukari Kobayashi = Anne Patricia Reetz
Mädchen 6 = Marie Hinze
Mädchen 7 = Jessica Rust
Mädchen 9 = Magdalena Höfner
Mein Fazit:
Fragtime ist ein sanfter Anime rund um komplizierte Gefühle und die Suche nach Antworten, ohne sich dabei in Kitsch zu verlieren. In der Story geht es darum sich selbst zu finden und zu verstehen, sich seinen Ängsten zu stellen und Gefühle zu entdecken. Genauer gesehen geht es um das Thema gleichgeschlechtliche Liebe, welche noch immer mit Schwierigkeiten und Ausgrenzung zu kämpfen hat.
Ein süßer Film, der mit seiner zeitlosen Darstellung junger, unsicherer Liebe vielen aus dem Herzen sprechen dürfte – unabhängig von Geschlecht und sexueller Orientierung. Der Kniff erlaubt es den jungen Frauen, eine geheime Beziehung zu entwickeln, von der niemand anderes etwas mitbekommen soll. Das Erzähltempo ist aufgrund der kurzen Laufzeit relativ hoch und die Informationsweitergabe um so größer – vom Zuschauer wird eine gewisse Aufmerksamkeit verlangt. Dieser Film holt einen nicht ab, sondern man muss sich ihm nähern.
Da es keinen wirklichen Plot gibt, der den Zuschauer mitnimmt, kann das Anschauen gelegentlich mühsam werden. An einigen Stellen hat man sich die Zeit genommen, die Szenerie wirken zu lassen. In anderen Szenen wiederum wird alles zügig abgehandelt und wirkt unvollständig – bei einem Film mit ruhigem Grundton stört so etwas sehr. Zurück blieb das Gefühl ein Stück aus einer Serie und nicht aus einem Anime-Film gesehen zu haben.
Nun stellt sich mir die Frage, warum man sich keine Zeit für einen ordentlichen Anfang gelassen hat? Dies hätte dem Anime mehr als gutgetan. Die Story wirkt einfach unfertig, was wirklich sehr schade ist, da die Grundidee an sich wunderschön und wichtig ist.
Die Optik finde ich sehr angenehm, wenn auch unspektakulär. Die Animationen sind solide gelungen, stellen aber keinen Meilenstein der Animationsgeschichte dar. Da es hier mehr um Worte als um Taten geht, finde ich es völlig ausreichend.
Durch die gelungene Dialogregie von Jasmin Arnold wirken die Gespräche natürlich und authentisch. Victoria Frenz als Haruka und Sarah Tkotsch als Misuzu haben ihre Rollen hervorragend vertont und transportieren dabei vielerlei Gefühle.
Alles in allem ist “Fragtime” ein niedlicher Film für Zwischendurch, der gegen Ende hin etwas an Dramatik zunimmt, aber leider durch die Kürze sein volles Potential nicht ganz entfalten kann.
Film auf Disk bestellen:
Fragtime – The Movie Amazon
Folgt mir auf FB: Anime4Life